Wie wirksam ist Coaching wirklich? Ein Blick auf die Fakten
Coaching erfreut sich wachsender Beliebtheit, sei es im beruflichen Kontext, zur persönlichen Weiterentwicklung oder zur Überwindung von Herausforderungen. Aber funktioniert Coaching wirklich? Was sagt die Wissenschaft dazu, und welche Ergebnisse können Coachees erwarten? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf aktuelle Studien und beleuchten, warum Coaching ein wirksames Instrument sein kann.
Was sagt die Forschung über die Wirksamkeit von Coaching?
Zu Beginn sei gesagt: Es gibt zahlreiche Forschungsprojekte, aber viele lassen noch keine eindeutigen Schlüsse zu – mit einer Ausnahme, die ich am Ende dieses Blogs vorstelle.
Hansjörg Künzli und Dr. Peter Behrendt vom Freiburg-Institut haben sich intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt. Künzli ist unter anderem in "Coaching und Beratung in der Praxis" von Alica Ryba und Gerhard Roth (Hrsg.) vertreten.
Eine Studie von Burt und Talati aus dem Jahr 2017 ("The unsolved value of executive coaching: a meta-analysis of outcome ...") zeigt größere Effekte in Bereichen wie Widerstandsfähigkeit bei Belastungen, Umgang mit Angst und Stress, innere Stabilität, Gestaltungsfreude sowie Selbstregulation und Selbstbewusstheit.
Eine Meta-Analyse von Theeboom et al. (2014) belegt, dass Coaching signifikant zur Verbesserung von Leistung, Wohlbefinden, Zielerreichung und Selbstregulation beitragen kann.
Studien wie die von Grover & Furnham (2016) zeigen, dass Coaching nicht nur auf persönlicher, sondern auch auf organisatorischer Ebene messbare Effekte hat.
Die Forschung zeigt zudem, dass die erfolgreiche Wirkung von Coaching darauf beruht, dass es stark auf die individuellen Gegebenheiten der Klienten eingeht und keine Standardprogramme ablaufen, wie es bei anderen Arbeitsweisen üblich sein kann.
Welche Faktoren beeinflussen die Wirksamkeit von Coaching?
Der deutsche Psychologe und Psychotherapeut Klaus Grawe hat maßgeblich zur Frage der Wirkfaktoren beigetragen. In seinem Wirkfaktorenmodell schreibt er diesen Faktoren eine essentielle Bedeutung für ein wirksames und erfolgreiches Coaching zu: motivationale Klärung, Bewältigung, Ressourcenaktivierung, Problemaktualisierung und vor allem die Beziehung zwischen Coach und Coachee:
- Eine tragfähige, wertschätzende Arbeitsbeziehung auf Augenhöhe zwischen Coach und Coachee bildet das Fundament und die Voraussetzung für das Coaching. Gelingt dies, wird ein sicherer Rahmen geschaffen.
- Die hinreichende Klärung von Anliegen und Ziel des Coachings sowie eine darauf gründende Coachingvereinbarung.
- Ein ausreichendes aktivierendes Erleben des Problemdrucks und eine transparente Entscheidung für die Interventionsrichtung.
- Die Aktivierung der Ressourcen des Coachee, vor allem seiner emotionalen.
- Die Reaktivierung der Coachee-Fähigkeiten zur selbstwirksamen Regulierung der bisher dysfunktionalen Erlebensanteile – unter Nutzung seiner Ressourcen.
- Eine gemeinsame Transferplanung für die Zeit zwischen den Coachings.
- Eine permanente Evaluation von Arbeitsrahmen, Arbeitsbeziehung und Entwicklungsfortschritt.
Neue Studie zur Wirksamkeit von emTrace®
Nun zur neuen Studie aus diesem Jahr: Dirk W. Eilert hat die Wirksamkeit seines Ansatzes in der Arbeit mit inneren Anteilen untersucht und bahnbrechende Ergebnisse erzielt. Es handelt sich um eine randomisiert kontrollierte Längsschnittstudie zur Wirksamkeit des integrativen Ego-State-Coachings mit dem von Eilert entwickelten Coachingansatz emTrace®. Ziel der Studie war es, die Effektivität dieser Methode bei der Reduktion von Kommunikationsangst zu untersuchen.
Die Studie umfasste zwei Gruppen: Eine Experimentalgruppe mit 133 Teilnehmenden, die ein Coaching mit der Core-Transformation durchlief, und eine Kontrollgruppe mit 127 Teilnehmenden, die ein Coaching mit Smart Part Lab erhielt. Core-Transformation und Smart-Part-Lab sind Interventionstypen, die bei emTrace für die Teilearbeit empfohlen werden.
Bereits nach einer einzigen 80-minütigen Sitzung zeigte sich ein statistisch signifikanter Effekt des integrativen Ego-State-Coachings mit emTrace® auf die Reduktion von Kommunikationsangst.
Die Studie von Eilert liefert erste Hinweise auf die Wirksamkeit des integrativen Ego-State-Coachings mit emTrace®. Im Vergleich zu anderen Ansätzen zeichnet sich emTrace® durch seine integrative Methodik und den Fokus auf wissenschaftlich fundierte Wirkfaktoren aus.
Quellen
- Theeboom, T., Beersma, B., & van Vianen, A. E. M. (2014). Does coaching work? A meta-analysis on the effects of coaching. Journal of Positive Psychology.
- Grover, S., & Furnham, A. (2016). Coaching as a developmental intervention in organizations: A systematic review of its effectiveness and the mechanisms underlying it. PLOS ONE.
- Eilert, D. W. (2023). Integratives Ego-State-Coaching mit emTrace®: Emotionscoaching mit Persönlichkeitsanteilen. Junfermann Verlag. Rezension: Eine ausführliche Besprechung des Buches und der Studie finden Sie auf socialnet.de.



